Futter für die Bullen: US-Rohölbestände stark gesunken

27.06.19 • 12:34 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Beim Tauziehen bullisher und bearisher Faktoren behielten die Bullen nach dem starken Rückgang der US-Rohölbestände die Oberhand und pushten die Futures gestern auf neue Monatshochs. Zwar muckten die Bären aufgrund Trumps Zweifel über eine baldige Einigung im Handelskrieg der USA und China kurz auf, die Ölpreise blieben dennoch über ihren gestrigen Mittagsniveaus. Zudem knickt der Euro/Dollar-kurs am Morgen etwas ein, sodass die Heizölpreise im Inland heute leicht anziehen.

Mit der Kriegsgefahr am Persischen Golf und dem unerwartet hohen Rückgang der US-Rohölbestände blieb die Ausgangslage am Mittwoch bullish. Das Department of Energy (DOE) bestätigte die vom American Petroleum Institute (API) gemeldeten Ölbestandsdaten und legte noch einen drauf. Die US-Rohölvorräte sind in der vergangenen Woche um 12,8 Millionen Barrel gefallen. Das war der stärkste Rückgang seit September 2016, als die Rohöl-Vorräte um 14,5 Millionen Barrel fielen. Die Daten überraschten Analysten, die mit Abbauten von lediglich 2,8 Millionen Barrel gerechnet hatten. Etwas anders sieht es bei den Raffinierieprodukten aus. Diese fielen bei den Destillaten (Heizöl und Diesel) mit -2,4 Millionen Barrel und Benzin mit -1,0 Millionen Barrel deutlich geringer aus. Untypisch für die Driving Season, in der die Nachfrage nach Benzin in der Jahresansicht eigentlich am stärksten ist und die Sorgen um die Nachfrage bestärkt.

Den starken Rückgang begründen Marktteilnehmer mit gestiegenen Exporten und der hohen Raffinerieauslastung. Die Rohexporte erreichten mit 3,77 Millionen Barrel pro Tag einen Rekordwert. Eine erhebliche Menge an Rohöl gehe an die Golfküste, Rohöldefizite des Iran und Venezuelas müssen kompensiert werden. Die US-Ölproduktion ging zudem weiter zurück. Dagegen sanken die Importe auf 800.000 Barrel pro Tag.

Der Großbrand der größten und ältesten Raffinerie der US-Ostküste, Philadelphia Energy Solutions (PES), am vergangenen Freitag brachte den Betrieb gänzlich zum Erliegen. PES wird seine Ölraffinerie vermutlich dauerhaft schließen, da das Feuer das Gebäude erheblich beschädigt hatte. Die Schließung wird Hunderte von Arbeitsplätzen kosten und die Versorgung mit Benzin mittelfristig auf dem am dichtesten besiedelten Korridor der USA beeinträchtigen. Es ist davon auszugehen, dass die Benzinpreise auf dem Philadelphia- und New Yorker Markt bis zum Ausgleich deutlich ansteigen werden.

Eine nachfühlbare Situation für Verbraucher in Deutschland. Nach der Explosion der Raffinerie in Vohburg im September 2018 zogen die Heizölpreise durch das knappere Angebot, vor allem in Süddeutschland, deutlich an. Tankwagen mussten auf andere Raffinerien ausweichen und längere Transportwege in Kauf nehmen. Acht Monate nach der Explosion wurde der Betrieb im Mai 2019 langsam wieder aufgenommen. - jw

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