Mehrwertsteuereffekt bei Heizöl bleibt aus, Holzpellets stark gefragt

02.07.20 • 13:16 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise an den internationalen Börsen fallen gegenüber dem Tageshoch von Mittwoch leicht zurück und eröffnen auch für die hiesigen Heizölpreise kleine Abwärtsspielräume. Die Inlandsnotierungen in der DACH-Region fallen um durchschnittlich 0,3 Cent bzw. Rappen je Liter. Die Nachfrage bleibt trotz langfristigem Preistief verhalten, was sich mit der außergewöhnlich hohen Bevorratungsaktivität im Frühjahr begründen lässt.

Die Rohölpreise erlebten am Mittwoch einen volatilen Handelstag ohne klare Richtung. Eine Tendenz, die sich am Donnerstag fortsetzt und durchaus bis zum Wochenende anhalten dürfte. In den USA wird am Samstag der Unabhängigkeitstag begangen, wodurch bereits am Freitag mit einem eingeschränkten Handelsinteresse an der New Yorker Rohstoffbörse Nymex zu rechnen ist. Die wöchentlichen Öllagerbestandsdaten vom Mittwoch zeichneten ein zweigeteiltes Bild. Überraschend hohen Abflüssen bei Rohöl standen Aufbauten in den Benzintanks gegenüber. Im Zuge der Corona-Krise sind die US-amerikanischen Großtanklager über alle drei Produktgruppen weit über das Normalniveau gefüllt. Die Rohöl-, Mitteldestillats- (Heizöl/Diesel) und Benzinbestände bewegen sich durchweg über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag sind rund 137 Mio. Barrel mehr eingelagert. Dies entspricht der US-amerikanischen Ölproduktion von rund zwei Wochen. Durch einen neuen Rekord bei den bestätigten Corona-Neuinfektionen in den USA könnten die Lagerbestände kurzfristig weiter steigen, denn es ist zu erwarten, dass die verminderte Reisetätigkeit am bevorstehenden Feiertagswochenende auf die Benzinnachfrage durchschlägt.

Der heimische Heizölmarkt zieht weiterhin ruhige Bahnen und bietet Gelegenheit für einen Exkurs. Anders als am Pelletsmarkt, wo die Nachfrage seit gestern steil nach oben geht, blieb eine durchgreifende Marktbelebung durch die Mehrwertsteuersenkung beim Heizöl aus. Die rechnerische Ersparnis für deutsche Heizölkunden von gut einem Cent je Liter wurde größtenteils durch einen parallelen Ölpreisanstieg aufgezehrt und wurde dadurch im Chartbild kaum sichtbar. Der Preis für Holzpellets fiel gestern erstmals seit zehn Jahren unter die Marke von 200 Euro je Tonne, was einen zusätzlichen psychologischen Kaufanreiz bot. Das Zünglein an der Waage war die Mehrwertsteuersenkung für den Bio-Brennstoff von sieben auf fünf Prozent. Umgerechnet auf Heizöl entspricht der Pelletspreis von 199 Euro je Tonne nun ca. 39,8 Cent je Liter Heizöl. Es gilt die Faustregel: Zwei Kilogramm Holzpellets entsprechen dem Brennwert von ca. einem Liter Heizöl, der aktuell mit ca. 44 Cent zu Buche schlägt. Stand heute sind die jährlichen Brennstoffkosten beim Heizen mit Holzpellets also rund zehn Prozent niedriger. Ein Preisvorteil, der sich in den nächsten Jahren vor allem aus steuerlichen Gründen weiter erhöhen dürfte. Zu beachten ist allerdings, dass eine Pelletszentralheizung in der Anschaffung bei 15.000 bis 20.000 Euro liegt und damit schnell das doppelte einer Ölheizung kostet. Die Amortisationsdauer liegt also auch bei der Zugrundelegung von steigenden Öl- und Heizölpreisen schnell im Bereich von Jahrzehnten. Hinzu kommt der erhöhte Platzbedarf für die Lagerung der Holzpellets. - ok

HeizOel24-Tipp: Wissen, was drin ist - mit meX, dem smarten Heizölassistenten steuern Sie Einkauf und Bevorratung noch intelligenter. HeizOel24. 02.07.2020

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