Erdwärme
Bei der Nutzung von Erdwärme zum Beheizen eines Hauses wird ein ca. 50-100 m Tiefes Loch gebohrt und mit einer Erdsonde ausgestattet. Wie Tief das Bohrloch sein muss, ist abhängig von der zu beheizenden Fläche. Ggf. können auch zwei oder mehrere Löcher gebohrt werden, um das nötige Heizpotential zu erschließen. Die Erdsonde ist mit einer so genannten Sole gefüllt, die dem Erdreich die Wärme entzieht und hinauf zum Erdwärmetauscher führt. Dort wird die Erdwärme zur benötigten Vorlauftemperatur komprimiert und für die Erwärmung des Heizkreislaufs genutzt. zusätzlich zur Erdsonde können auch noch Flächenkollektoren eingesetzt werden. Diese werden in einer Tiefe von ca. 2 m horizontal im Erdreich verlegt (ähnlich einer Fußbodenheizung). Auch die Kollektoren sind mit der Sole gefüllt, die für die Aufnahme der Erdwärme sorgen.
Im Prinzip funktioniert eine Erdwärmeheizung wie ein Kühlschrank, nur mit umgekehrter Wirkweise. Die Energiegewinnung erfolgt durch Ausnutzung der Temperaturdifferenz zwischen Sole und Heizungsvorlauf. Es ist also nicht so, dass - wie man vermuten könnte - heißes Wasser aus dem Erdreich kommt, dass direkt den Heizkreislauf speist. Im Betrieb ist die Erdwärmeheizung bei weitem nicht kostenneutral! Im Gegenteil: ca. 1/4 der Energie, die zum Heizen gewonenn wird muss vorher in Form von Strom in das System eingespeist werden. Der Wärmetauscher wird mit Strom betrieben und für die Erzeugung von 4-5 kWh Erdwärme mus 1 kWh Strom investiert werden, der mit 20-25 Cent zu Buche schlägt. 10 kWh Energie aus Erdwärme verursachen also gut 50 Cent Betriebskosten. Zum Vergleich: Ein Liter Heizöl liefert ca. 10 kWh Heizenergie und kostet aktuell 80 bis 90 Cent. 2009 waren es rund 50 Cent. Nicht überall kann mittels Erdwärme geheizt werden. Wenn Sie über eine Modernisierung der Heizungsanlage nachdenken müssen Sie einen Fachmann zu Rate ziehen. In Wasserschutzgebieten etc. ist eine Bohrung nicht möglich. Erdwärmeanlagen werden teils staatlich gefördert. Beim Ausfüllen der entsprechenden Anträge sollten Sie ebenfalls auf die Unterstützung eines Experten zurückgreifen.