Ölpreis: Von Contango und Backwardation

25.04.17 • 10:56 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise setzen ihren Abwärtstrend auch in der neuen Woche fort und geben weiter nach. Der Euro kann das hohe Niveau vom Montag verteidigen und unterstützt den Rückgang bei den inländischen Heizölpreisen damit zusätzlich. Heizöl wird am Dienstag um ca. einen halben Cent bzw. Rappen je Liter billiger.

Die Ölpreise am Weltmarkt sind anhaltend unter Druck. Ausgehend vom steigenden US-Angebot könnte ein neuer großer Abwärtstrend entstehen. Meldungen zufolge schwindet offenbar bei Investmentbanken und Analystenhäusern der Glaube an die Mengen- und Preishoheit der OPEC. Die kurzfristige Warenverfügbarkeit am Ölmarkt ist jüngst wieder gestiegen, was sich u.a. in Rabatten für Kurzfristlieferungen äußert. So kostet ein Barrel WTI-Rohöl zur Lieferung im Juni aktuell 49,50 Dollar. Das gleich Fass Öl zur Lieferung im Dezember dagegen 51 Dollar.

Was für den Laien auf den ersten Blick so aussieht, als müsse man sich schnell mit Heizöl eindecken, weil Öl teurere wird, sagt dem Experten genau das Gegenteil. Die am Markt vorherrschende Contango-Konstellation (spätere Liefermonate sind teurer als die sofortige Lieferung) ist ein wichtiges Indiz für eine aktuelle Überversorgung. Solange diese fortbesteht, fällt der Preis am kurzen Ende. D.h. immer wenn ein Liefertermin näher rückt, wird das Öl für den betreffenden Monat billiger. Besteht die Situation fort, wird also auch der Dezember-Kontrakt aus dem obigen Beispiel im Herbst überproportional an Wert verlieren.

Im umkehrten Fall, der in der Fachsprache als Backwardation bezeichnet wird, sind kurzfristige Liefermonate teurer als Langfristige. Es entsteht der Eindruck, als mache es Sinn, mit der Heizölbestellung zu warten, um Geld zu sparen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Denn je näher ein Liefermonat rückt, desto teurer wird das Öl. Backwardation ist Ausdruck einer kurzfristigen Warenknappheit. Zuletzt herrschte am Ölmarkt in der Hochpreisphase vor 2014 eine Backwardation-Konstellation vor. Der Wechsel zu Contango markierte dann den Startpunkt für den Einbruch der Ölpreise im Herbst 2014.

Nach der OPEC-Intervention zur künstlichen Verknappung des Ölangebots im Herbst 2016 schien der Ölmarkt aus einer starken Contango-Situation erneut in Richtung Backwardation zu driften. Durch steigende Fördermengen in Amerika hat der Preis-Spread zwischen kurzfristigen und langfristigen Lieferungen aber zuletzt wieder zugenommen. Sogar eine Überkompensation der fehlenden OPEC-Mengen scheint nun möglich. Insbesondere dann, wenn das nordamerikanische Schieferöl durch zusätzliche Mengen aus Russland ergänzt wird, kann es sich für Heizölkunden lohnen die Bevorratung in Richtung Herbst zu verschieben.

Aber auch wer sofort Heizöl benötigt, weil der kalte April an den Vorräten gezehrt hat, kann beruhigt zuschlagen. Der aktuelle Heizölpreis ist der niedrigste seit vier Wochen. - ok

HeizOel24-Tipp: Klimaneutrales Heizöl kompensiert die eigenen CO2-Emissionen durch die Förderung von regenerativen Energieprojekten rund um den Globus. Die gezielte Investition in Schwellenländer erzeugt einen maximalen Hebel! Für kleines Geld lassen sich große Einsparungen erzielen. HeizOel24 25.04.2017

Jetzt auf dem Laufenden bleiben
Infoservices
119,81 €
Veränderung
0,00 %
zum Vortag
119,81 €
/100l
Prognose
0,00 %
zu morgen
Ø AT €/100l bei 3.000l | 05.05.2024, 18:06
$/Barrel 0,00%
Gasöl 743,00
$/Tonne 0,00%
Euro/Dollar 1,0761
$ 0,00%
US-Rohöl 77,99
$/Barrel 0,00%
Börsendaten
Dienstag
25.04.2017
10:56 Uhr
Schluss Vortag
24.04.2017
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude
51,84 $
pro Barrel
51,61 $
pro Barrel
+0,45%
Gasöl
468,00 $
pro Tonne
465,00 $
pro Tonne
+0,65%
Euro/Dollar
1,0891 $
1,0865 $
+0,24%
(etwas fester)
USD/CHF
0,9947 CHF
0,9959 CHF
-0,12%
(konstant)
Heizölpreis
Dienstag
25.04.2017
10:56 Uhr
Schluss Vortag
24.04.2017
Veränderung
zum Vortag
Deutschland
54,75 €
55,23 €
-0,86%
Österreich
65,85 €
66,33 €
-0,72%
Schweiz
76,33 CHF
0,00 CHF
0,00%
Ø 100l Preis bei 3.000l
4-Wochen Prognose
Rohöl leicht fallend
Heizöl leicht fallend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24 Logo
Marktbarometer

Preisniveau von heute im Vergleich zum durchschnittlichen Preisniveau der letzten 12 Monate für 3.000 Liter.
Heizölpreise geben weiter nach
03.05.24 • 09:52 Uhr • Fabian Radant
Im gestrigen Tagesverlauf gaben die Heizölpreise weiter nach und starten auch heute Vormittag mit einem Minus von bis zu 0,25 Cent bzw. Rappen in den Handel. Hintergrund sind weiterhin die schwache Ölnachfrage der USA in Verbindung mit der dortigen Inflation, sowie die Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Für etwas Aufwärtsdruck sorgen derweil Quellen aus der OPEC+, welche Weiterlesen
Heizölpreis auf Sechsmonatstief
02.05.24 • 10:08 Uhr • Fabian Radant
In Deutschland starten die Heizölpreise mit einem Minus von 0,85 Cent pro Liter in den Tag und damit auf dem niedrigsten Wert der letzten sechs Monate. Hintergrund sind die stark gestiegenen US-amerikanischen Ölbestände, sowie die Aussicht auf längerfristig hochbleibende US-amerikanische Zinsen. Während dessen wartet der Ölmarkt mit Spannung auf das Ergebnis der Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Weiterlesen

Pressekontakt

Oliver Klapschus
Geschäftsführer
+49(0)30 7017120
Newsarchiv
Haben Sie Fragen?
gern beraten wir Sie persönlich
Mo-Fr 8-18 Uhr
01 267 696 8
4.78 / 5.00
1.879 Bewertungen