Heizölpreis – Abwärtsbewegung setzt sich fort

19.05.22 • 11:14 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise sinken erneut, befinden sich allerdings weiterhin im seit April 2022 bestehendem volatilen Seitwärtstrend. Mit einem Rückgang von 3,0 Rappen pro Liter sparen Heizölkunden in der Schweiz heute am meisten, gefolgt von Deutschland mit einem durchschnittlichen Rückgang von 1,2 Cent pro Liter Heizöl. Die EU-Kommission hat ihren RePowerEU genannten Plan zu Lösung der Abhängigkeit des Blocks von russischen Energieimporten offiziell vorgestellt. Sowohl der Bericht des API als auch der des DOE zeigen starke Rückgänge bei den US-amerikanischen Ölbeständen auf.

Auch heute sind die Rohölpreise im Vortagesvergleich erneut leicht gefallen. Die US-amerikanische Sorte WTI lag gestern kurzzeitig im Wert über der Nordseerohölsorte Brent, ist allerdings bereits wieder unter die 110 Dollar pro Fass Marke gesunken, während Brent sich noch über dieser hält. Ein Fass WTI wird aktuell mit 109,93 Dollar gehandelt, einem Plus zum Vortagesschluss von 0,68 Prozent. Ein Fass Brent wird aktuell mit 110,53 Dollar, einem Plus von 1,17 Prozent, gehandelt. Leider wird das durch die sinkenden Rohölpreise ermöglichte Abwärtspotential der Heizölpreise durch den wieder schwächeren Euro ausgeglichen. Während gestern der Euro noch zeitweise oberhalb der 1,05 Dollar Marke gehandelt wurde, so steigt er heute deutlich darunter in den Handel ein. Ein Euro wird aktuell mit 1,0479 Dollar, einem Plus zum Vortageschluss von 0,12 Prozent, gehandelt.

Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den RePowerEU genannten Plan zur Lösung der Abhängigkeit der EU von russischen Energieimporten vorgestellt. Die groben Inhalte des Plans waren bereits bekannt und wurden nun offiziell vorgestellt. 300 Milliarden Euro will die EU dafür in die Hand nehmen. Zehn Milliarden Euro sollen dabei in den Ausbau der europäischen Gasinfrastruktur gesteckt werden, während zwei Milliarden Euro in den Ausbau der Ölinfrastruktur investiert werden. Hauptanteil des Paketes bilden allerdings Maßnahmen und Investitionen in den Ausbau der erneuerbaren Energien. So soll bis 2030 der Anteil an erneuerbaren Energien im Energiemix nicht mehr nur auf 40 sondern auf 45 Prozent steigen und der Energieverbrauch statt um neun Prozent um 13 Prozent sinken. Zusätzlich soll es ab 2025 Gesetze geben die staatliche und gewerbliche Gebäudeinhaber verpflichtet Solarenergie über deren Dachflächen zu generieren. Ab 2029 soll diese Pflicht auch auf Gebäude in privater Hand ausgeweitet werden. Ebenfalls in dem Paket enthalten sind finanzielle Unterstützungspakete für EU-Staaten mit besonders hoher Abhängigkeit von russischen Energieexporten in Höhe von bis zu zwei Milliarden Euro. Ob dies ausreicht, um die pro russische ungarische Regierung dazu zu bringen ihr Veto gegen ein Öl-Embargo der EU gegen Russland aufzugeben, wird sich Ende Mai beim nächsten EU-Gipfeltreffen zeigen. Eine höhere Unabhängigkeit von russischen Energieimporten bei einem gleichzeitig höheren Energieangebot, würde die Preise für alle Heizölnutzer potentiell senken.

Kurzfristig preissteigernd dürften sich wiederum die Daten der Berichte des US American Petroleum Institute (API) und des US-amerikanischen Department of Energy (DOE) auswirken. Beide zeigen erneut starke Abbauten bei den Ölbeständen der USA und deutliche Abweichungen von den Erwartungen des Marktes. Einzig bei den Destillaten, zu denen auch Heizöl gehört, kam es zu Aufbauten. Der Markt hatte hier keine erwartet, wahrscheinlich aufgrund der zusätzlichen Exporte nach Europa. Dennoch kam es laut DOE-Bericht zu Aufbauten in Höhe von 1,2 Mio. Barrel, während der API-Bericht von einer Steigerung von 1,1 Mio. Barrel ausging. Bei den Benzinbeständen ging der Markt von Abbauten in Höhe von 1,0 Mio. Barrel aus, laut DOE waren es allerdings 4,8 Mio. Barrel und damit fast das Fünffache und dies noch vor Beginn der Fahrsaison in den USA. Bei den Rohölbeständen ging der Markt von einer Steigerung von 1,4 Mio. Barrel aus, während es laut DOE einen Rückgang von 3,4 Mio. Barrel gab. Hier zeigen sich auch die einzigen deutlichen Unterschiede zwischen den Berichten des API und DOE. Das API rechnete nur mit einem Rückgang von 2,4 Mio. Barrel dafür allerdings mit einem deutlichen Rückgang von 3,1 Mio. Barrel im Zentrallager in Cushing. Laut DOE sanken hier die Bestände allerdings nur um 2,4 Mio. Barrel. Insgesamt werden beide Berichte vom Markt als preissteigernd gewertet.

In der D-A-CH-Region profitieren wir weiterhin von sinkenden Heizölpreisen. Dennoch befinden wir uns weiterhin im seit April bestehendem volatilem Seitwärtstrend. Erst wenn z. B. der Durchschnittspreis von 120 Euro pro 100 Liter bei einer 3.000 Literbestellung in Deutschland längerfristig unterschritten wurde, können wir von weiterem Abwärtspotential bei den Heizölpreisen ausgehen. Aktuell profitieren Heizölkunden in der Schweiz am meisten von den heutigen Preisrückgängen. Im Schnitt zahlen Käufer hier 3,00 Rappen weniger pro Liter Heizöl als am Vortag. Auf Platz zwei befindet sich mit einem durchschnittlichen Rückgang von 1,20 Cent pro Liter Deutschland. Schlusslicht mit einem Rückgang von im Schnitt 0,35 Cent pro Liter Heizöl bildet heute Österreich.

Die Nachfrage hat sich im Vergleich zu gestern wieder etwas erholt. Es wurden ca. 10 Prozent mehr Heizölbestellungen getätigt als am Vortag. Nachdem China nun verkündet hat die Lockdowns in der 26 Mio. Metropole Shanghai ab Juni aufzulockern oder gar aufzuheben, gibt es wieder erhöhtes Potential für steigende Ölpreise. Zusätzlich schwebt noch das potentielle EU-Embargo für russisches Öl über den Heizölpreisen und die Fahrsaison in den USA beginnt im Sommer. Alles kurz bevorstehende preistreibende Faktoren zu denen es aktuell keine kurzfristigen starken Gegenpole gibt. Auf der anderen Seite könnte dies bedeuten, dass wir die Heizölpreise noch einige Tage werden fallen sehen. Interessenten sollten hier allerdings vorsichtig sein, da z. B. auch kleinere negative Nachrichten wie die Berichte der US basierten Institute DOE und API den Preis kurzfristig nach oben treiben könnten und auch eine Ausweitung des russischen Angriffskrieges auf andere Länder, deren Nato-Betritt durch die Türkei aktuell blockiert wird. -fr-

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