OPEC+-Entscheidung beeindruckt Börsen nicht

03.06.22 • 13:47 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Die OPEC+ konnte tatsächlich mit einer zügigen Anhebung ihrer Fördermengen überraschen, nur beeindruckte das an den Ölbörsen wenig. Zudem machten stark gesunkene US-Rohölbestände deutlich, dass dem knappen Angebot eine steigende Nachfrage gegenübersteht. Die Auswirkungen der bullishen Meldungen bleiben auch in der DACH-Region nicht aus. Bis zu vier Cent bzw. Rappen kann sich der Liter Heizöl heute verteuern.

Die Organisation der erdölexportierenden Länder und Verbündeten (OPEC+) kam gestern zu dem überraschenden Entschluss, von den vereinbarten Produktionssteigerungen von derzeit 432.000 Barrel pro Tag bis September abzuweichen und bereits ab Juli auf 648.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Eigentlich eine Meldung, die sonst klare bearishe Impulse senden würde. Doch unter dem Umstand, dass zahlreiche OPEC-Mitgliedsstaaten aufgrund fehlender Kapazitäten bereits jetzt schon Schwierigkeiten haben, die aktuellen Fördermengensteigerungen umzusetzen, verpuffte die Wirkung der Meldung schnell wieder. Nur wenige Zugpferde wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabische Emirate, Kuwait und der Irak haben das Potenzial nennenswerte Mengen mehr zu fördern. Dazu kommt, dass Russland, als Verbündeter, mit den EU-Sanktionen und dem ab heute in Kraft tretendem Öl-Embargo zu kämpfen hat. Seit dem Einmarsch in die Ukraine ist die russische Förderung bereits um eine Million Barrel pro Tag gesunken.

Dazu kamen die wöchentlichen Bestandsdaten des US-Energieministeriums, die klar bullish zu deuten sind. Für die vergangene Berichtswoche fielen die Rohölvorräte um 5,1 Millionen Barrel. Auch die Benzinbestände sanken und unterstrichen damit das knappe Angebot, während die Nachfrage anzog. Mit den Lockerungen der COVID1-19-Maßnahmen in Shanghai nehmen zudem die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder zu und die Nachfrage nach Rohöl wächst stetig. Insgesamt trieben die nicht vielversprechenden Aussichten des OPEC+-Ausgangs und die starken Abbauten bei den Rohölbeständen die Ölpreise an NYMEX und ICE nach oben, die mit klaren Kursgewinnen aus dem gestrigen Handel gingen. Am Morgen gaben die Preise für Brent- und WTI-Rohöl Teile ihrer Gewinne wieder ab und notierten bei 117,22 US-Dollar (Brent) und 116,33 US-Dollar (WTI).

Der Juni startet teuer. Mit dem Preisanstieg an allen drei Junitagen, stößt die Preiskurve nun an der Decke ihres bisherigen Seitwärtskanals an und droht, nach oben auszubrechen. Preislich knüpft das Niveau nun an das von Ende März an. Damit verabschieden sich die Heizölpreise mit einem 2,5-Monatshoch in das Wochenende. Im weiteren Tagesverlauf müssen Verbraucher je nach Region mit einem Preisanstieg von bis zu vier Cent bzw. Rappen je Liter Heizöl rechnen. Kurz vor dem Beginn der Sommerferien und damit auch dem Start der Urlaubssaison sollten Ölheizer nun überlegen, zu welchem maximalen Preis sie Öl ordern wollen, um sich für die kommende Heizperiode fit zu machen. -jw

HeizOel24-Tipp: Ziehen Sie auch in Betracht, mit ihrem Nachbarn Öl zu bestellen, wenn dieser auch noch Heizöl benötigt. Über die Menge lassen sich oft noch ein paar Euro bzw. Schweizer Franken sparen.HeizOel24 03.06..2022

Jetzt auf dem Laufenden bleiben
Infoservices
104,90 €
Veränderung
0,00 %
zum Vortag
104,90 €
/100l
Prognose
0,00 %
zu morgen
Ø AT €/100l bei 3.000l | 02.05.2025, 04:49
$/Barrel +1,28%
Gasöl 597,25
$/Tonne +1,10%
Euro/Dollar 1,1296
$ +0,08%
US-Rohöl 59,82
$/Barrel +1,42%
Börsendaten
Freitag
03.06.2022
13:47 Uhr
Schluss Vortag
02.06.2022
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude
117,30 $
pro Barrel
118,20 $
pro Barrel
-0,76%
Gasöl
1.300,00 $
pro Tonne
1.298,00 $
pro Tonne
+0,15%
Euro/Dollar
1,0742 $
1,0746 $
-0,04%
(konstant)
USD/CHF
0,9597 CHF
0,9576 CHF
+0,22%
(etwas fester)
Heizölpreis
Freitag
03.06.2022
13:47 Uhr
Schluss Vortag
02.06.2022
Veränderung
zum Vortag
Deutschland
142,25 €
139,73 €
+1,80%
Österreich
148,94 €
148,30 €
+0,43%
Schweiz
154,64 CHF
154,36 CHF
+0,18%
Ø 100l Preis bei 3.000l
4-Wochen Prognose
Rohöl leicht steigend
Heizöl leicht steigend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24 Logo
Marktbarometer

Preisniveau von heute im Vergleich zum durchschnittlichen Preisniveau der letzten 12 Monate für 3.000 Liter.
Neues Heizöljahrestief erreicht
30.04.25 • 09:08 Uhr • Fabian Radant
Neue Wirtschaftsdaten aus den USA und China treiben die Ölpreise weiter abwärts. Dank Heizölpreisrückgängen von bis zu 0,7 Cent bzw. Rappen je Liter wurden sowohl in Deutschland als auch Österreich neue Jahrestiefstwerte erreicht und auch die Schweiz nähert sich ihrem aktuellen 365-Tage-Tief an.Der Euro hält sich bei 1,13 Dollar und wartet auf Richtungsimpulse, während die Ölpreise weiter fallen. Die Weiterlesen
Handelskrieg drückt Ölpreise nach unten
29.04.25 • 11:50 Uhr • Fabian Radant
Der Handelskrieg zwischen den USA und China sorgt seit gestern für Abwärtsdruck am Ölmarkt. Heizölinteressenten profitieren deshalb von Preisrückgängen von bis zu 0,65 Cent bzw. Rappen pro Liter. Potentielles Niedrigwasser im Rhein könnte kurz- und mittelfristig wiederum für Aufwärtsdruck sorgen.Der Euro startet auch heute mit 1,13 Dollar in den Handel, folgt allerdings derzeit den Ölpreisen auf einem Weiterlesen

Pressekontakt

Oliver Klapschus
Geschäftsführer
+49(0)30 7017120
Newsarchiv