Heizölpreise verschnaufen kurz

30.08.22 • 09:25 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz verharren nahezu auf der Stelle. In der Schweiz liegen sie im Durchschnitt auf dem Niveau des Vortages, während sie in Deutschland um durchschnittlich 0,05 Cent pro Liter Heizöl gestiegen sind. Gazprom hat dem französischen Unternehmen Engie angekündigt die Gaslieferungen ab heute drastisch zu reduzieren. Der ecuadorianische Staatskonzern Petroecuador hat seinen Zulieferer Trafigura gebeten seine Diesellieferungen ohne russische Ölprodukte zu erfüllen. Der deutsche Staatskonzern hat um weitere vier Milliarden Staatshilfe gebeten.

Die Rohölsorte WTI startet mit einem minimalen Plus zum Vortageschluss in den Tag, während Brent sogar etwas nachgegeben hat. Im Vergleich zu gestern Früh haben beide Rohölsorten allerdings deutlich im Preis zugelegt. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 96,98 Dollar pro Fass, einem Plus von 0,05 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 104,49 Dollar pro Fass gehandelt, einem Minus von 0,59 Prozent. Der Euro konnte minimal zulegen und startet neutral zum Dollar in den Tag. Ein Euro wird aktuell mit 1,00 Dollar gehandelt, einem Plus von 0,02 Prozent. Der ICE Gasoil Terminkontrakt hat leicht nachgegeben und wird aktuell mit 1.186,25 Dollar, einem Minus von 0,65 Prozent, gehandelt. Der leicht stärkere Euro und der minimale Preisrückgang bei ICE Gasoil könnten leichte Preisreduktionen auslösen, allerdings werden hier die Rohölpreise stark bremsen.

Schlechte Nachrichten für die Gaspreise und damit indirekt auch für Heizöl kommen aus Frankreich. Der dortige große Gasversorger Engie wurde vom russischen Staatskonzern Gazprom informiert, dass die Gaslieferungen ab heute drastisch reduziert werden. Bereits in den letzten Monaten seit Kriegsbeginn in der Ukraine, haben sich die Lieferungen aus Russland stark reduziert. Zuletzt lag die monatlich durch Gazprom an Engie gelieferte Menge bei 1,5 TWh, was verglichen mit Engies jährlichem Bedarf von rund 400 TWh verschwindend gering ist. Frankreich steht allerdings besser da als viele seiner Nachbarländer, da die Abhängigkeit von russischem Gas nur ca. 17 Prozent betrug. Engie ist dabei ein Abkommen mit dem Nordafrikanischen in Algerien ansässigen Sonatrach über Gaslieferungen abzuschließen.

Der ecuadorianische Staatskonzern Petroecuador hat einen seiner Zulieferer für Ölprodukte, den global agierenden Konzern Trafigura, gebeten die vereinbarten Lieferungen ohne russische Produkte bereitzustellen. Hintergrund ist, dass das Land verhindern will aufgrund unbeabsichtigt gebrochener Sanktionen ebenfalls sanktioniert zu werden. Es handelt sich aktuell um sechs Lieferungen, von denen inzwischen die Vierte eingetroffen ist. Diese enthielt 275.000 Barrel Diesel welche zu 95 Prozent aus Russland stammen soll. Trafigura ignorierte in seiner Antwort die Bitte Ecuadors und gab an sich vollkommen an die EU-Sanktionen zu halten, Details wurden jedoch keine genannt.

Das in Deutschland ansässige Unternehmen Uniper wurde letzten Monat durch den deutschen Staat mit einem 15-Milliarden-Euro-Paket vor der Insolvenz gerettet. Hintergrund sind die drastisch reduzierten Gaslieferungen aus Russland, welche den Großteil der eingekauften Mengen des Konzerns ausmachen. Aufgrund dessen müssen nun die teuren Gaspreise der Spotmärkte für kurzfristige Lieferungen genutzt werden. Das Unternehmen hat für das erste Halbjahr 2022 einen Verlust von 12,3 Milliarden Euro gemeldet. Der Geschäftsführer des Unternehmens Klaus-Dieter Maubach gab an, dass sich die Verluste auf ca. 100 Mio. Euro pro Tag belaufen. Am Montag hat das Unternehmen den deutschen Staat erneut um Hilfe gebeten in Form von weiteren vier Milliarden Euro. Der deutsche Staat besitzt aktuell 30 Prozent der Aktien des Unternehmens, während sich der Großteil im Besitz des finnischen Unternehmens Fortum befindet. Im Zuge des Rettungspakets, dessen genaue Details noch erarbeitet werden müssen, stiegen die Aktien von Uniper um drei Prozent und die von Fortum um 5,9 Prozent.

Trotz vieler kurz- und mittelfristig negativer Neuigkeiten, verharren die Heizölpreise heute früh im Vortagesvergleich nahezu auf der Stelle. In Deutschland und Österreich zahlen Heizölkunden im Schnitt 0,05 Cent mehr pro Liter, während die Preise in der Schweiz stabil blieben.

Das Bestellvolumen am gestrigen Montag lag ca. fünf Prozent über dem des Montags der Vorwoche. Trotz der gestiegenen Preise versuchen sich die Heizölnutzer vor der sich anbahnenden Energiepreiskatastrophe zu retten. -fr-

HeizOel24-Tipp: Alle praktischen Informationen rund um Heizöl gibt es in der HeizOel24 App. Z. B. können Sie über die Chatfunktion und das Stimmungsbarometer erkennen, ob die Mehrzahl Ihrer Mitheizölinteressenten es vorzieht aktuell zu kaufen oder noch abwartet, um ein Schnäppchen zu ergattern. Außerdem können Sie sich Preisalarme einstellen, die Sie beim Erreichen Ihres Wunschpreises informieren oder direkt Heizöl jederzeit und bequem von überall bestellen. Diese und viele weitere Funktionen finden Sie in der HeizOel24 App. HeizOel24 30.08.2022

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