Raffinerieschäden treiben Heizölpreis nach oben

04.11.22 • 10:36 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in der Schweiz, Deutschland und Österreich sind im Vortagesvergleich stark gestiegen. Mit durchschnittlich 1,35 Rappen mehr pro Liter Heizöl in der Schweiz am meisten, gefolgt von Deutschland mit durchschnittlich einem Cent mehr pro Liter. In der US-amerikanischen Raffinerie Corpus Christi kam es in einer der zwei Anlagen zu einer Explosion mit anschließendem Brand. Eine Schadensprognose für die Anlage, welche bis zu 370.000 B/T Rohöl verarbeiten kann, gibt es noch nicht. Die G7 Staaten und Australien haben sich nach den neusten Gesprächen auf einen regelmäßig zu überprüfenden und ggf. anzupassenden Festpreis, statt eines flexiblen and Brent gekoppelten Rabatts, geeinigt. Die Höhe ist noch unklar.

Die Rohölpreise konnten mit deutlichen Gewinnen in den heutigen Handel starten und WTI knackte sogar die psychologisch wichtige 90 Dollar pro Fass Marke. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 90,14 Dollar gehandelt, einem Plus von 2,49 Prozent. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 96,58 Dollar, einem Plus von 2,15 Prozent, gehandelt. Der Euro machte dagegen im Vortagesvergleich Verluste, auch wenn er diese zum heutigen Handelsstart wieder etwas ausgleichen konnte. Ein Euro wird aktuell mit 0,9772 Dollar, einem Plus von 0,23 Prozent, gehandelt. Die im Vortagesvergleich höheren Rohölpreis bei einem schwächeren Euro sind bereits negativ für die Heizölpreise, werden allerdings noch getoppt von dem deutlichen Preisanstieg des ICE Gasoil Terminkontraktes. Dieser beendete den gestrigen Handel mit einem Plus von 5,01 Prozent bei 1.107,25 Dollar und steigt bereits weiter. Damit besteht am heutigen Tag deutliches Aufwärtspotential bei den Heizölpreisen.

Schlechte Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Texas. Gestern kam es laut Augenzeugenberichten zu einer Explosion mit darauffolgendem Brand in der Raffinere Corpus Christi. Die aus zwei verbundenen Anlagen bestehende Raffinerie kann bis zu 370.000 B/T Rohöl verarbeiten und die Explosion soll sich in der östlichen Anlage ereignet haben. Inwieweit und wie lang die Produktion in der Raffinerie beeinträchtigt sein wird, ist noch offen. In den USA ist das Angebot an Kraftstoffen allerdings bereits zuvor angespannt gewesen, so dass die Mitteilung die dortigen Äquivalente zum ICE Gasoil Terminkontrakt steigen ließen. Da wir in Europa aktuell unter anderem stark auf US-amerikanische Exporte von Diesel, Benzin und Heizöl angewiesen sind, folgte ICE Gasoil den US-amerikanischen Äquivalenten im Preis nach oben.

Die G7 Staaten und Australien haben Fortschritte bei der Ausgestaltung des Preisdeckels für über den Seeweg geliefertes russisches Öl gemacht. Ziel der Maßnahme ist es die Preise am Weltmarkt zu entspannen, ohne Russland den Anreiz für die Förderung zu nehmen und gleichzeitig die Einnahmen des Landes deutlich zu reduzieren. Der Preisdeckel soll nach Möglichkeit mit den Sanktionen der EU gegen russische Rohöllieferungen über den Seeweg am 05.12.2022 starten. Bisher war der Plan einen flexiblen Preisdeckel einzuführen, der an die Marktsituation angepasst werden kann. Nach der neusten Verhandlungsrunde steht nun allerdings ein fester Preisdeckel im Raum über dessen Höhe noch entschieden werden muss. Für den vorherigen flexiblen Preisdeckel stand die 60 Dollar pro Fass Marke im Raum, ob diese im Fall eines fixen Preisdeckels ebenfalls so niedrig angesetzt werden kann, ist noch offen. Trotz der fixen Summe soll der Preis regelmäßig überprüft und ggf. angepasst werden können. Die Änderung auf einen festen Preis, soll Russland die Möglichkeit nehmen, den Preis durch die Reduzierung der Fördermenge des Landes, künstlich nach oben treiben zu können. Hintergrund war, dass der flexible Preis als eine Art an den Preis der Nordseesorte Brent gekoppelten Rabatt gehandhabt werden sollte. Die Gefahr, dass einerseits nicht genug Länder auf der Welt an dem Preisdeckel mitwirken und dieser damit wirkungslos bleibt oder gar den Teilnehmern schadet oder dass Russland die Produktion einstellt, um alle Abnehmerstaaten mit zu schädigen, bleibt bestehen.

In der D-A-CH-Region steigen die Heizölpreise im Vortagesvergleich deutlich an. Mit einem Aufpreis von durchschnittlich 1,35 Rappen pro Liter in der Schweiz am meisten. Deutschland folgt mit einem Aufpreis von im Schnitt einem Cent pro Liter Heizöl, gefolgt von Österreich mit einem Aufpreis von durchschnittlich 0,7 Cent pro Liter.

Im Zuge der gestiegenen Preise, ließ die Anzahl der Heizölbestellungen im Verlaufe der gestrigen Nachmittagszeit deutlich nach. Im Vortagesvergleich wurden rund ein Drittel weniger Bestellungen aufgegeben. Ob sich die Preise kurzfristig wieder entspannen, wird davon abhängen, wie groß die Schäden an der texanischen Raffinerie sind. -fr-

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