Heizölpreis – Abwärtstrend bleibt bestehen

14.11.22 • 09:43 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In der Schweiz, Deutschland und Österreich fielen die Heizölpreise im Vortagesvergleich deutlich. In der Schweiz mit durchschnittlich 1,4 Rappen weniger pro Liter am meisten, gefolgt von Deutschland mit einem durchschnittlichen Minus von 0,85 Cent. Der polnische Konzern Orlen, welcher sich zu fast 50 Prozent in polnischer Staatshand befindet, bekundet erstes Interesse an einer möglichen Übernahme der PCK-Raffinerie in Schwedt. Laut Experten könnte der geplante Preisdeckel für russisches Öl der G7-Staaten relativ leicht umgangen werden, sollten die Staaten dies wollen oder die Marktpreise dies finanziell attraktiv genug gestalten.

Die Rohölpreise für Brent und WTI notieren mit leichtem Minus ungefähr auf dem Niveau von Freitagvormittag. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 88,57 Dollar, einem Minus von 0,38 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 95,60 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,17 Prozent. Der Euro startet dafür deutlich stärker in die Woche und hat die psychologisch wichtige 1,03 Dollar Marke zum Wochenstart brechen können. Ein Euro wird aktuell mit 1,0318 Dollar, einem Minus von 0,02 Prozent, gehandelt. Negativ ist allerdings, dass der ICE Gasoil Terminkontrakt den Handel am Freitag mit einem leichten Plus abschließen konnte und auch zum jetzigen Zeitpunkt seinen leichten Aufwärtstrend beibehält. Aktuell wird ICE Gasoil mit 993,50 Dollar, einem Plus von 0,58 Prozent, gehandelt. Damit besteht heute Vormittag leichtes Aufwärtspotential bei den Heizölpreisen. Abzuwarten bleibt, ob die günstigeren Rohölpreise und der erstarkte Euro sich im Tagesverlauf wieder bremsend auf die Produktpreise auswirken werden.

Mittelfristig positive Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus Polen. Der Konzern Orlen, welcher in diesem Jahr bereits zwei Fusionen erfolgreich hinter sich gebracht hat, zeigt Interesse an der Übernahme der PCK-Raffinerie in Schwedt. Orlen besitzt insgesamt sieben Raffinerien in Osteuropa und 49,9 Prozent der Anteile des Konzerns befinden sich in der Hand des polnischen Staats. Der Chef des Konzerns Daniel Obajtek war erst vor Kurzem zu Gast bei dem saudischen Staatskonzern Saudi Aramco um über zusätzliche Öllieferungen zu verhandeln. Zusätzlich gab er in einem Interview an prinzipiell auch an der Raffinerie in Schwedt interessiert zu sein, dass es aktuell allerdings keinerlei schriftliche Absprachen irgendwelcher Art gäbe. Mit den potentiellen zusätzlichen Mengen Erdöl aus Saudi-Arabien, welche sich der Konzern aktuell zu sichern versucht, könnte er bei einer Übernahme die Raffinerie wirtschaftlich versorgen und die ausfallenden russischen Mengen ersetzen. Dies würde den Osten Deutschlands absichern und damit die Preise in der gesamten Region entspannen. Der deutsche Staat blickt allerdings mit Skepsis auf ein solches Geschäft, da die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen seit längerem angespannt sind und nur durch den Konflikt mit Russland eine momentane bröckelige Einigkeit herrscht.

Die geplante Preisobergrenze für russisches Öl der G7 Staaten rückt näher und ist weniger als einen Monat von dem geplanten Inkrafttreten entfernt. Die G7 Staaten haben bisher immer noch keine genauen Daten genannt und z. B. Indien hat bereits klar gemacht, dass es sich nicht an einem Preisdeckel beteiligen wird. Die USA sagen wiederum, dass die Mitwirkung von Indien und China an dem Preisdeckel nicht nötig ist und indirekt automatisch erfolgen wird, da es nicht genug Kapazitäten und Bedarf für den Transport in diese beiden Absatzmärkte gibt. Zusätzliche Transportkapazitäten müssten dann seitens Russlands über die Sanktionsmaßnahmen beschafft werden. Zusätzlich stärkt der Preisdeckel die Verhandlungsposition der beiden Länder, so dass diese noch günstiger als bisher an russisches Öl kommen werden. Russland wiederum braucht zusätzliche Abnehmer oder muss seine Produktion und damit Einnahmen zurückfahren und verliert damit mehr Geld als unter dem Preisdeckel. Auf der anderen Seite gehen Analysten davon aus, dass ein Durchsetzen der Sanktionen sehr schwer werden wird. Entweder die Länder kontrollieren die Maßnahmen sehr stark oder der Anreiz und die Möglichkeit bestehen die Sanktionen zu umgehen. Dann erscheint der Westen ggf. sehr stark, ohne dass die Maßnahmen tatsächlich greifen. Wie wirksam der geplante Preisdeckel damit wird, bleibt abzuwarten und könnte schlimmstenfalls stark in die Hände der Ölproduzierenden Länder spielen.

In der D-A-CH-Region starten wird mit tendenziell fallenden Preisen in die neue Woche. In der Schweiz profitieren Heizölinteressenten von einem durchschnittlichen Rückgang von 1,4 Rappen pro Liter Heizöl. Deutschland folgt mit einem Rückgang von im Schnitt 0,85 Cent, während die Österreicher von einem kleinen Nachlass von durchschnittlich 0,1 Cent pro Liter Heizöl profitieren können.

Die Anzahl der Bestellungen hat sich im Vergleich zum Vorwochenende mehr al verdoppelt. Die stark gesunkenen Preise verleiteten viele Interessenten zum Kauf. Der aufgrund der US-Finanzdaten schwächelnde Dollar und die Corona-Maßnahmen in China sind weiterhin die abwärtstreibenden Faktoren. Wie lang deren Effekt sich allerdings positiv auswirkt, bleibt abzuwarten, da China bspw. angekündigt hat seine Maßnahmen zielgerichteter, statt großflächig zu nutzen. -fr-

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