Heizölpreis auf Jahrestief - Update zum Heizkostendeckel 2022

31.03.23 • 13:32 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Öl- und Heizölpreise verharren zum Wochenschluss in unmittelbarer Nähe ihrer erreichten Langzeittiefs. 758 Dollar je Tonne Gasöl bzw. 79,20 Dollar je Barrel Brent Rohöl entsprechen dem tiefsten Stand seit Januar 2022. Heizöl ist überwiegend so günstig wie zuletzt im Februar 2022, vor Kriegsausbruch in der Ukraine. Heizöl koste in Deutschland fast überall unter einem Euro je Liter. Die Nachfrage zog im Wochenverlauf deutlich an.

In Bezug auf Heizölpreisentwicklung gibt es weiterhin uneingeschränkt positive Neuigkeiten für Verbraucher. In Deutschland liegt der landesweite Durchschnittspreis für eine 3.000-Liter-Lieferung aktuell bei 97 Cent je Liter. Vielerorts geht es sogar noch deutlicher unter die Ein-Euro-Marke. In Österreich werden durchschnittlich 1,16 Euro und in der Schweiz 1,10 Franken je Liter notiert. Neben rückläufigen Ölpreise am Weltmarkt wird der Abwärtstrend auch wieder vom Devisenmarkt unterstützt. Euro und Franken konnten nach der Delle Anfang März wieder deutlich gegenüber dem US-Dollar zulegen, was sich günstig auf die Importpreise auswirkt. Nach dem mitunter zähen Seitwärtstrend der Heizölpreise, der von Anfang Februar bis Mitte März zu beobachten war, geht nun wieder deutlicher Abwärts und Verbraucher können ausgangs der Heizperiode gelassen beobachten, wie lange die Bewegung anhält. Mit etwas Glück wird die Heizölbevorratung im Sommerhalbjahr noch billiger. Marktbeobachtung und Preisvergleich bleiben die Garanten für eine möglichst günstige Heizölbestellung. Dazu lässt sich die Bestellmenge variieren, was ebenfalls viele Kunden in der Praxis nutzen. Nachdem im Hochpreisjahr 2022 Kleinmengen von 1.000 oder 1.500 Liter das Bestellgeschehen dominierten, tanken viele Verbraucher nun wieder voll.

Politisch gesehen brauchen Bürger weiter starke Nerven, insbesondere dann, wenn sie bei der Wärmeversorgung auf Heizöl angewiesen sind. Wie es mit Öl- und Gasheizungen ab 2024 weitergeht, ist nach Marathonsitzung der Ampel-Koalition weiter nicht ganz klar. Starre Verbote soll es nicht mehr geben und bis zum Sommer soll ein Gesetzentwurf den Bundestag passieren. Analog zur Formulierung „keiner wird im Stich gelassen“ bleibt das Beschlusspapier aber schwammig. Gleichzeitig zu den Verlautbarungen aus Berlin, zukünftig fast alles mit Strom regeln zu wollen, kommt aus Brüssel nun auch noch Gegenwind für die, vom grünen Wirtschaftsministerium, hochgelobte Wärmepumpe. Konkret geht es um die Eingesetzten Kältemittel in Form fluorierter Gase. Die sogenannten F-Gase sind Stand der Technik und gelten ihrerseits als starke Treibhausgase. Entsprechen sollen sie schrittweise ersetzt werden. Ungelöst ist auch weiterhin die Frage, wo genug Ökostrom für Wärmepumpen herkommt, wenn es in dunklen Winternächten auch noch windstill ist. Der aktuelle Strommix in Deutschland hat einen CO2-Emissionsfaktor von gut 400 g pro kWh. Das Umweltbundesamt errechnete für 2021 einen Jahresdurchschnittswert Wert von 428 g/kWh. Der Spitzenwert des Winters 2022/2023 wird auf der Webseite Agora Energiewende mit 643 g/kWh angegeben. Zum Vergleich: Bei der Verbrennung eines Liters Heizöl werden ca. 10 kWh Energie frei und es entstehen ca. 3.000 g CO2. Der Weg zur angestrebten Klimaneutralität ist folglich noch weit, technologisch anspruchsvoll und kostenintensiv.

Apropos Kosten: Hier gibt es endlich Neuigkeiten für Heizölkunden, die auf eine Erstattung für 2022 hoffen. Die Ende letzten Jahres von der Bundesregierung beschlossene Kostenbremse für nichtleitungsgebundene Energieträger ist nun von den Bundesländern ausgearbeitet. Konkret können sich Kunden einen Zuschuss beantragen, die zwischen dem 1. Januar und 1. Dezember 2022 eine Heizöllieferung erhalten haben, die mehr als doppelt so teuer war wie 2021 (Berlin 70% mehr). Der Referenzpreis für 2021 wurde einheitlich mit 71 Cent je Liter festgelegt. Es werden maximal 2.000 EUR rückerstattet und unter 100 Euro bleiben unberücksichtigt.

HeizOel24-Tipp: Wer zwischen 1. Januar und 30. November 2022 mehr als doppelt so viel für sein Heizöl bezahlt hat, wie im Vorjahr, sollte seine Heizölrechnung griffbereit halten. Aktuelle Infos zum Heizkostendeckel 2022 und Links zur Beantragung finden Sie hier bei  HeizOel24 - 31.03.2023

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