Massiver Preisrutsch - Heizöl stoppt Aufwärtstrend

23.06.23 • 13:00 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise haben am Freitag überraschend stark nachgegeben und starten bis zu 1,5 Cent bzw. Rappen je Liter unter dem Vortagsniveau. Eine unerwartet hohe Zinsanhebung der Bank of England schürt die Rezessionsängste und drückt die Ölpreise. Mit dem Preisrutsch am Weltmarkt sind am hiesigen Heizölmarkt die Käufer zurück.

Die sich gestern Vormittag abzeichnende Abwärtsbewegung der Ölpreise fand statt, leider hat es allerdings auch den Euro getroffen, welcher nur noch mit 1,08 Dollar gehandelt wird. Daher geht ein Teil der rechnerischen Ersparnis über den Wechselkursmechanismus verloren. Dennoch haben die Rohölsorten Brent und WTI wesentlich stärker an Wert verloren und jeweils die psychologisch wichtigen Grenzen von 75 bzw. 70 Dollar pro Barrel weit unterschritten. Die Nordseesorte Brent wird aktuell mit 72,97 und die US-amerikanische Sorte WTI mit 68,28 Dollar gehandelt. ICE Gasoil hat ebenfalls starke Verluste erlitten und kurzzeitig die 700 Dollar pro Tonnen Marke unterschritten, sich allerdings heute mehrfach und trotz einer Abwärtstendenz wieder über diese gekämpft und notiert derzeit bei 700,25 Dollar. In der Tendenz ergibt sich damit weiteres Abwärtspotential für die Heizölpreise, wobei dieses bisher vom Widerstand des Gasölpreises begrenzt wird.

Trotz des weiterhin knappen Ölangebotes liegt der Fokus des Ölmarktes auf den Rezessionsängsten. Nachdem die US-amerikanische Notenbank (Fed) Andeutungen auf weitere Zinserhöhungen gemacht hat, hat die Entscheidung der britischen Zentralbank (BoE), die Zinsen überraschend um 0,5 Prozent angehoben. Dies schürt die Angst des Marktes vor einer einbrechenden Nachfrage, da Firmen und Konsumenten den Gürtel enger schnallen müssen. Marktbeobachter vermuten, dass nur ein sehr starker Bestandsrückgang für einen Anstieg der Ölpreise wird sorgen können. Der gestern gemeldete Rückgang der US-amerikanischen Rohölbestände um 3,8 Mio. Barrel auf Wochensicht konnte keine preistreibende Wirkung entfalten. Die Rohöllagerbestände bewegen sich weiterhin auf einem durchschnittlichen Niveau. Mitteldestillate (Heizöl, Diesel, Kerosin) und Benzin notieren dagegen am unteren Rand der Fünf-Jahres-Spanne.

Der Rezessionsangst steht die Expertenerwartung gegenüber, welche seit Jahresbeginn von steigenden Preisen aufgrund des zu geringen Angebots ausgeht. Nach einer Umfrage der US-amerikanischen Federal Reserve Bank in den Bundesstaaten Texas, Louisiana und New Mexico gehen die befragten Unternehmen aus der Ölbranche davon aus, dass der Preis von WTI aufgrund fallender Lagerbestände bis zum Jahresende auf 77 Dollar pro Fass steigt - ein Plus fast zehn Dollar gegenüber dem aktuellen Stand.

Unverhofft kommt oft. Gerade, als es so aussah, als würde sich bei den Heizölpreisen ein Aufwärtstrend etablieren, der Verbrauchern die sommerliche Einkaufstour vermasselt, kann der Markt mit einer faustdicken Überraschung aufwarten. In der DACH-Region starten die Heizölpreise deutlich unter den Vortageswerten in den Handel und Kunden in Deutschland und der Schweiz können mit Abschlägen von durchschnittlich 1,5 Cent aufwarten. Nur Österreich hinkt bei der Reaktion auf den Preisrutsch am Weltmarkt noch etwas hinterher. In Deutschland drückt der Preisrückgang den landesweiten Durchschnittspreis unter 90 Cent je Liter Heizöl und bringt schlagartig die Käufer zurück. Nach einer mauen Handelswoche steigen die Umsätze im Onlinehandel sprunghaft und die Preisentwicklung macht Lust auf die kommende Woche. -fr-

HeizOel24-Tipp: Über den Heizölrechner können Heizölkäufer genau Ihren Bedarf einstellen. Soll z. B. das Heizöl zu einer bestimmten Tageszeit geliefert werden, benötigen Sie einen längeren Schlauch oder wollen Sie per Ratenzahlung Ihre Lieferung begleichen? Alles kein Problem und bequem per Klick auswählbar. HeizOel24

Jetzt auf dem Laufenden bleiben
Infoservices
104,90 €
Veränderung
0,00 %
zum Vortag
104,90 €
/100l
Prognose
0,00 %
zu morgen
Ø AT €/100l bei 3.000l | 02.05.2025, 05:10
$/Barrel +1,15%
Gasöl 596,50
$/Tonne +0,97%
Euro/Dollar 1,1294
$ +0,06%
US-Rohöl 59,73
$/Barrel +1,27%
Börsendaten
Freitag
23.06.2023
13:00 Uhr
Schluss Vortag
22.06.2023
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude
72,99 $
pro Barrel
74,24 $
pro Barrel
-1,68%
Gasöl
700,50 $
pro Tonne
714,25 $
pro Tonne
-1,93%
Euro/Dollar
1,0867 $
1,0956 $
-0,81%
(etwas schwächer)
USD/CHF
0,8993 CHF
0,8949 CHF
+0,49%
(etwas fester)
Heizölpreis
Freitag
23.06.2023
13:00 Uhr
Schluss Vortag
22.06.2023
Veränderung
zum Vortag
Deutschland
89,71 €
91,03 €
-1,45%
Österreich
111,29 €
111,52 €
-0,21%
Schweiz
106,12 CHF
107,50 CHF
-1,29%
Ø 100l Preis bei 3.000l
4-Wochen Prognose
Rohöl konstant
Heizöl konstant
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24 Logo
Marktbarometer

Preisniveau von heute im Vergleich zum durchschnittlichen Preisniveau der letzten 12 Monate für 3.000 Liter.
Neues Heizöljahrestief erreicht
30.04.25 • 09:08 Uhr • Fabian Radant
Neue Wirtschaftsdaten aus den USA und China treiben die Ölpreise weiter abwärts. Dank Heizölpreisrückgängen von bis zu 0,7 Cent bzw. Rappen je Liter wurden sowohl in Deutschland als auch Österreich neue Jahrestiefstwerte erreicht und auch die Schweiz nähert sich ihrem aktuellen 365-Tage-Tief an.Der Euro hält sich bei 1,13 Dollar und wartet auf Richtungsimpulse, während die Ölpreise weiter fallen. Die Weiterlesen
Handelskrieg drückt Ölpreise nach unten
29.04.25 • 11:50 Uhr • Fabian Radant
Der Handelskrieg zwischen den USA und China sorgt seit gestern für Abwärtsdruck am Ölmarkt. Heizölinteressenten profitieren deshalb von Preisrückgängen von bis zu 0,65 Cent bzw. Rappen pro Liter. Potentielles Niedrigwasser im Rhein könnte kurz- und mittelfristig wiederum für Aufwärtsdruck sorgen.Der Euro startet auch heute mit 1,13 Dollar in den Handel, folgt allerdings derzeit den Ölpreisen auf einem Weiterlesen

Pressekontakt

Oliver Klapschus
Geschäftsführer
+49(0)30 7017120
Newsarchiv