Heizölpreise in der DACH-Region steigen - Herbstprognose ungünstig

28.07.23 • 13:15 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Heizölpreise in Deutschland können am Freitag erneut kräftig, um bis zu 1,2 Cent je Liter zulegen. Der bundesdeutsche Durchschnittspreis ist innerhalb von knapp zwei Wochen um zehn Cent in die Höhe geschnellt und knackt heute erstmals seit dem 10. April die Marke von einem Euro je Liter. In Österreich und der Schweiz stiegen die Notierungen in den letzten 14 Tagen vergleichsweise moderat und verzeichneten einen Anstieg von lediglich fünf Cent bzw. Rappen auf nunmehr 1,17 Euro bzw. 1,14 Franken je Liter. Das Gros der Kunden rechnet offenbar nicht damit, dass die Heizölpreise schnell wieder sinken, denn der Preisanstieg ging mit einem erhöhten Bestellaufkommen einher.

Ursächlich für den deutlichen Preisanstieg beim Heizöl ist zunächst das Anspringen der Börsenkurse für Rohöl und Raffinerieprodukte seit Anfang Juli. So hat sich besonders Gasöl aus seiner monatelangen Seitwärtsbewegung im Bereich von 700 Dollar je Tonne gelöst und notiert nun gut 20 Prozent höher bei rund 850 Dollar je Tonne. Im Wochenverlauf verstärkte sich der Preisauftrieb auf dem heimischen Heizölmarkt noch durch negative Wechselkurseffekte. Im Zuge der Leitzinsentscheidungen von Fed und EZB musste vor allem der Euro Federn lassen und wertete rund zwei Prozent gegenüber dem US-Dollar ab. Der Schweizer Franke zeigte sich dagegen stabiler, was eine Teil des geringeren Heizölpreisanstiegs bei den Eidgenossen erklärt. Überwiegend liegt die weniger große Teuerungsdynamik gegenüber Deutschland jedoch daran, dass die Heizölpreise in der Schweiz bereits zuvor gestiegen waren. In Österreich wiederum zeigte sich das Preisniveau über den Sommer sehr stabil, was die Nachholeffekte beim Preisanstieg ebenfalls deckelte. Der deutsche Heizölmarkt mit seinem starken Wettbewerb zeigte sich neuerlich am volatilsten. Aus dem Sommerloch mit Preisabschlägen zulasten der Händlermargen ging es nahtlos in einen Marktphase mit hoher Nachfrage. Entsprechend stakt reagierten auch die Heizölpreise auf die anspringende Nachfrage. Passend zu den herbstlich anmutenden Wetteraussichten hatte auch die sommerliche Rabattschlacht bei den Heizölpreisen ein abruptes Ende.

Die erste Herbst-Prognose fällt zugleich ungünstig aus. Kunden mit Heizölbedarf für den kommenden Winter sollten die Preisentwicklung nun genau beobachten. Die Chancen für einen erneuten Rückfall in eine sommerlich entspannte Marktphase mit kurzen Lieferfristen und hohem Preisdruck bei den Händlern stehen nicht allzu gut. Die globale Konjunktur zieht gemäß der jüngsten Prognosen etwas stärker an, was auch die Ölnachfrage anschiebt. Das Angebots der OPEC+-Staaten bleibt dagegen aufgrund von beschlossenen Förderkürzungen künstlich verknappt. Zum Ölpreisauftrieb am Weltmarkt kommt die Tatsache, dass viele Verbrauchertanks nach wie vor leer sind. Die Heizölnachfrage dürfte daher bis in den November hinein hoch bleiben. Schnäppchenjäger könnten am ehesten nach dem Beginn der Heizperiode noch einmal Glück haben. Zum Jahresende hin ist erneut mit Vorratskäufen zu rechnen, den zum 1. Januar 2024 zünden Deutschland und Österreich die nächste Stufe der CO2-Bepreisung. Auch wenn der Schritt von 30 auf 35 Euro je Tonne CO2 umgerechnet auf den Liter Heizöl nur 1,6 Cent ausmacht, werden wieder viele Verbraucher auf eine Lieferung vor dem Jahreswechsel dränge, was zu einer angespannten Lieferterminsituation führen kann.

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