Heizölpreis massiv abwärts – Maut und CO2 verhindern Preistief in Deutschland

09.11.23 • 12:59 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Heizölpreise bleiben ihrem steil abwärts gerichteten Wochentrend treu. Während sich bei den Rohölpreisen eine vorsichtige Stabilisierungstendenz im Bereich von 80 Dollar je Barrel Brent bemerkbar macht, geben die Gasölnotierungen neuerlich stark nach und machenden Weg frei für neue Tagesrückgänge von rund zwei Cent bzw. Rappen je Liter. In der Schweiz werden die niedrigsten Heizölpreise seit drei Monaten erreicht und in Österreich reicht es für ein Zwei-Monats-Tief. In Deutschland sind die Inlandsnotierungen immerhin dabei, das Zwischentief von Anfang Oktober zu egalisieren. Höhere Abschläge werden in der Bundesrepublik von der massiven LKW-Maut Erhöhung zum 1. Dezember und der anstehenden CO2-Preiserhöhung zum Jahreswechsel verhindert. Die Nachfrage nach Heizöl zieht stark an.

Die Rohölsorten Brent und WTI können sich beide auf den psychologisch wichtigen Marken von 80 bzw. 75 Dollar pro Fass halten und folgen derzeit einer leichten Aufwärtstendenz. ICE Gasoil fiel dagegen auf 820 Dollar pro Tonne, was dem niedrigsten Stand seit Ende Juli entspricht. Entsprechende Abwärtsspielräume ergeben sich für die inländischen Heizölpreise. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Euro und Franken seitdem rund vier Prozent an Wert gegenüber dem US-Dollar verloren haben, was sich wiederum negativ auf die Importpreise auswirkt.

Am Ölmarkt rückt der Fokus der Börsianer in dieser Woche immer weiter vom Nahost-Konflikt ab und konzentriert sich stattdessen auf die globalen Wachstumsaussichten. Hier sorgen u.a. die neusten Wirtschaftsdaten aus China für Abwärtsdruck. Dazu kommt eine reduzierte Wachstumsprognose für die weltweite Ölnachfrage gemäß des neuesten Monatsreports der US-Energiebehörde EIA.

Mit Blick auf die auseinanderdriftenden Inlandspreise in der DACH-Region werden die ersten Auswirkungen der jüngst von der deutschen Regierung auf den Weg gebrachten Erhöhungen sichtbar, die bisher medial kaum thematisiert wurden. Die LKW-Maut soll sich bereits ab 1. Dezember 2023 annährend verdoppeln und dann ca. 15 anstatt bisher 7,5 Mrd. Euro jährlich in die Staatskasse spülen. Zum 1. Januar 2024 steigt dann der CO2-Preis für Verbrennungsemissionen von 30 auf 40 Euro je Tonne. Betroffen sind alle Fossilen Brenn- und Kraftstoffe, wie Erdgas, Heizöl, Diesel und Benzin.

Durch den zuletzt stark angewachsenen Auftragsbestand im Heizölhandel müssen erste Lieferungen bereits auf Januar 2024 terminiert werden und sind kalkulatorisch mit dem um 3,2 Cent je Liter erhöhten CO2-Preis zu belegen 40 Euro je Tonne CO2. Die bereits zum 1. Dezember wirksame Erhöhung der LKW-Maut sieht zusätzlich eine neu eingeführte Preiskomponente von 200 Euro je Tonne CO2-Emission vor. Rechnerisch wird der Liter Diesel für einen Spediteur damit um 60 Cent teurer. Hinzu kommen die aktuell 9,5 Cent aus der „normalen“ CO2-Bepreisung und die Mehrwertsteuer. Es ist davon auszugehen, dass diese Zusatzkosten, die natürlich nicht nur Heizöl, sondern auf alle transportierten Güter wie z.B. Lebensmittel durchschlagen, vollständig auf den Endverbraucher umgelegt werden. Die Zusatzeinnahmen aus der Maut-Erhöhung werden jährlich auf über zehn Milliarden Euro veranschlagt.

Vor dem Hintergrund, dass aktuell jedoch nahezu ausschließlich Diesel-LKW am Markt zu Verfügung stehen, kommt die als ökologische Lenkungsabgabe propagierte Maßnahme, die Spediteure dazu bringen soll, auf alternative Antriebsarten auszuweichen, einer (Mehrwert-) Steuererhöhung gleich. Alles, was transportiert wird, wird teurer. Kunden die zumindest der CO2-Preiserhöhung entgehen wollen, sollten in den nächsten ein bis zwei Wochen aktiv werden und auf die angezeigte Lieferrist des jeweiligen Händlers achten. Für die Zwangsabgabe gilt der Liefertag und immer mehr Lieferanten werden die Erhöhung ab Ende November einpreisen, wenn klar ist, dass die Lieferung neuer Bestellungen erst 2024 erfolgen kann. -ok-

HeizOel24-Tipp: Alle praktischen Informationen rund um Heizöl gibt es in der HeizOel24 App. Z. B. können Sie über die Chatfunktion und das Stimmungsbarometer erkennen, ob die Mehrzahl Ihrer Mitheizölinteressenten es vorzieht aktuell zu kaufen oder noch abwartet, um ein Schnäppchen zu ergattern. Außerdem können Sie sich Preisalarme einstellen, die Sie beim Erreichen Ihres Wunschpreises informieren oder direkt Heizöl jederzeit und bequem von überall bestellen. Diese und viele weitere Funktionen finden Sie in der HeizOel24 App. HeizOel24

Jetzt auf dem Laufenden bleiben
Infoservices
104,90 €
Veränderung
0,00 %
zum Vortag
104,90 €
/100l
Prognose
0,00 %
zu morgen
Ø AT €/100l bei 3.000l | 02.05.2025, 04:49
$/Barrel +1,28%
Gasöl 597,25
$/Tonne +1,10%
Euro/Dollar 1,1296
$ +0,08%
US-Rohöl 59,82
$/Barrel +1,42%
Börsendaten
Donnerstag
09.11.2023
12:59 Uhr
Schluss Vortag
08.11.2023
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude
80,05 $
pro Barrel
79,71 $
pro Barrel
+0,43%
Gasöl
812,00 $
pro Tonne
821,25 $
pro Tonne
-1,13%
Euro/Dollar
1,0688 $
1,0707 $
-0,18%
(konstant)
USD/CHF
0,9002 CHF
0,8987 CHF
+0,17%
(konstant)
Heizölpreis
Donnerstag
09.11.2023
12:59 Uhr
Schluss Vortag
08.11.2023
Veränderung
zum Vortag
Deutschland
105,96 €
108,07 €
-1,95%
Österreich
128,53 €
129,37 €
-0,65%
Schweiz
114,19 CHF
116,68 CHF
-2,13%
Ø 100l Preis bei 3.000l
4-Wochen Prognose
Rohöl leicht fallend
Heizöl leicht fallend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24 Logo
Marktbarometer

Preisniveau von heute im Vergleich zum durchschnittlichen Preisniveau der letzten 12 Monate für 3.000 Liter.
Neues Heizöljahrestief erreicht
30.04.25 • 09:08 Uhr • Fabian Radant
Neue Wirtschaftsdaten aus den USA und China treiben die Ölpreise weiter abwärts. Dank Heizölpreisrückgängen von bis zu 0,7 Cent bzw. Rappen je Liter wurden sowohl in Deutschland als auch Österreich neue Jahrestiefstwerte erreicht und auch die Schweiz nähert sich ihrem aktuellen 365-Tage-Tief an.Der Euro hält sich bei 1,13 Dollar und wartet auf Richtungsimpulse, während die Ölpreise weiter fallen. Die Weiterlesen
Handelskrieg drückt Ölpreise nach unten
29.04.25 • 11:50 Uhr • Fabian Radant
Der Handelskrieg zwischen den USA und China sorgt seit gestern für Abwärtsdruck am Ölmarkt. Heizölinteressenten profitieren deshalb von Preisrückgängen von bis zu 0,65 Cent bzw. Rappen pro Liter. Potentielles Niedrigwasser im Rhein könnte kurz- und mittelfristig wiederum für Aufwärtsdruck sorgen.Der Euro startet auch heute mit 1,13 Dollar in den Handel, folgt allerdings derzeit den Ölpreisen auf einem Weiterlesen

Pressekontakt

Oliver Klapschus
Geschäftsführer
+49(0)30 7017120
Newsarchiv