Heizölpreise im Abwärtsrausch

03.12.25 • 09:57 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Die Ölpreise kamen gestern ins Straucheln, nachdem frische API-Daten die Produktmärkte unter Druck setzten. Rohöl fand zeitweise Halt, rutschte dann aber an wichtigen Chartmarken ab. Gasoil blieb schwach und zog die Heizölpreise im Inland weiter nach unten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ergeben sich damit deutliche Preisabschläge von bis zu einem Cent bzw. Rappen je Liter. Entsprechend beflügelt zeigt sich die Nachfrage.

Der Handel startete am Dienstag ohne klare Richtung. Die Wiederaufnahme der Verladungen am Schwarzmeerterminal Noworossijsk sorgte zunächst für Entspannung, während Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen in den USA die Ölbörsen leicht stützten. Doch kaum war der europäische Handel richtig angelaufen, kippte die Stimmung. Die Nordseesorte Brent geriet ins Rutschen, und die amerikanische Ölsorte WTI folgte im Gleichschritt. Beide Rohölsorten verloren ihren Halt an wichtigen Orientierungspunkten und wurden am Nachmittag regelrecht nach unten durchgereicht, bis hinein in neue Tagestiefs. Am Mittwochmorgen können sich Brent und WTI leicht stabilisieren.

Besonders belastend wirkten aber die frischen Bestandsdaten des American Petroleum Institute (API), die am späten Abend veröffentlicht wurden. Sie zeigen einen stärkeren Rückgang der US-Rohölvorräte als erwartet, gleichzeitig aber deutliche Anstiege bei Benzin und Destillaten. Das holte die Ölbären zurück auf’s Börsenparkett, die dann auch die Gasölpreise abwärts schickten. Die US-Raffinerien hatten zuletzt ihre Verarbeitung erhöht, sodass Rohöl abgebaut, aber mehr fertige Produkte eingelagert wurden. Für den Markt bedeutet das: Die kurzfristige Nachfragesituation bleibt fragil. Mit Spannung warten Marktteilnehmer nun auf die offiziellen Bestandsdaten des US-Energieministeriums (DOE) am Nachmittag. Wenn diese die API-Daten bestätigen sollten, könnte die Abwärtsbewegung an den Ölbörsen weitergehen.

Während die Preise zur Wochenmitte taumelten, sorgte die geopolitische Lage weiter für Unsicherheit. Aus Moskau waren zwar versöhnlich klingende Töne zu hören, Präsident Putin sprach nach einem Treffen mit dem US-Sondergesandten von „nützlichen Gesprächen“, doch ein echter Durchbruch im Friedensprozess war auch diesmal nicht in Sicht. Im Gegenteil: Seine Warnung, Schiffe ins Visier zu nehmen, die die Ukraine unterstützen, schärfte die Risikowahrnehmung an den Märkten spürbar nach. Gleichzeitig rückte Venezuela erneut in den Fokus. Dort verschärften die USA ihren Ton, und Präsident Trump stellte in Aussicht, gegen kriminelle Strukturen im Land vorzugehen. Ob das am Ende die Ölförderung des OPEC-Mitglieds beeinträchtigt oder nur für politische Geräusche sorgt, bleibt abzuwarten.

Die Heizölpreise im DACH-Raum haben am Mittwoch spürbar nachgegeben. Der Rücksetzer an den Ölbörsen, kombiniert mit einem festeren Euro gegenüber dem US-Dollar, schlägt heute deutlich durch. In Deutschland rutscht der landesweite Durchschnittspreis am Morgen auf gut 90 Cent pro Liter. Die Heizölpreise bewegen sich damit wieder auf dem Oktoberniveau, während die Nachfrage stabil bleibt.

Auch Österreich verbucht Entlastung. Mit gut 1,15 Euro pro Liter im landesweiten Mittel liegen die Kosten heute ebenfalls unter dem Vortag. Nach der kräftigen Rallye im November setzt sich die Korrektur nun fort. Auch in der Schweiz ist der Preisberg von November überwunden. Dort kostet Heizöl aktuell rund 95 Rappen pro Liter im kantonweiten Durchschnitt. Der zuletzt wieder stärkere Franken dämpft die Inlandskosten zusätzlich.

HeizOel24-Tipp: Die Abwärtsbewegung bei den Heizölpreisen lässt nun wieder mehr Spekulationsraum zu. Hier lohnt sich, ein Preisalarm zu setzen. Sie legen den Preis fest, zu dem Sie kaufen möchten, und werden automatisch informiert, sobald Ihr Wunschwert erreicht wird. HeizOel24

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